Das Format Themenwoche diesmal: "Erwartungen"

Erwartungen

Erwartungen: Fluch oder Segen? Fünf Impulse zu Antizipation, Erwartungshaltung, Hoffnung, Angst und Kontrolle.

Erwartungen

Erwartungen: Fluch oder Segen? Fünf Impulse zu Antizipation, Erwartungshaltung, Hoffnung, Angst und Kontrolle.

Erwartungen: Fluch oder Segen?

Was kommt Dir zuerst in den Sinn, wenn du „Erwartung“ liest?

Ansprüche? Leistung? oder auch Druck? Enttäuschung?

„Wer keine Erwartungen hat, kann nicht enttäuscht werden.“

Stimmt das?!
Geht das überhaupt, keine Erwartungen zu haben?

Wir alle haben unendlich viele Handlungsoptionen.
Erwartungen helfen dabei uns zurechtzufinden.

Zum Beispiel?

Ohne Erwartungen hättest du keinerlei Idee, wie sich dein Gegenüber in einer Situation verhalten wird…

🟢 Diese und einige andere Aspekte werden in den 5 Impulsen meiner neuen Themenwoche „Erwartungen“ aufgegriffen. Neugierig?

Tag 1

Mit Vorhersagen ist es so eine Sache…

… vor allem wenn sie die Zukunft betreffen.
Das wusste schon Karl Valentin.

Manchmal wäre es ja aber schon cool zu wissen was kommt…
Zu antizipieren was als Nächstes passiert…

Weil wir hellsehen, aber leider nicht so einfach draufhaben, müssen wir uns behelfen.

👉 Wir nehmen also unsere Erfahrung, kombinieren sie mit unserem bisherigen Wissen und basteln uns eine Vorhersage – auch Erwartung genannt.

Sinn und Zweck davon ist Vorhersagbarkeit.

Diese „gewisse“ Vorhersagbarkeit hält soziale Systeme am Laufen.

🟢 Es hilft dir einfach, wenn du eine Idee hast, wie sich dein Gegenüber verhalten wird.

❗️ Von A wie Ampel im Straßenverkehr…

Macht doch schon Sinn erwarten zu dürfen, dass der Querverkehr bei Rot stoppt, oder?

…bis zu Z wie Zahnarzt ❗️

Es gibt uns schon ein gewisses Gefühl von Sicherheit, wenn wir aufgrund der Ausbildung beim Arzt ein gewisses Know-how erwarten dürfen.

ABER

🟢 Erwartungen bieten keine Sicherheiten.

Nicht bei der Ampel, nicht beim Zahnarzt und auch nicht bei der Wettervorhersage…

Wie läuft das so mit deinen Vorhersagen?
Wie bewusst bist du dir deinen sozialen Erwartungen?

Tag 2

Was ist schlecht daran viel von sich und anderen zu verlangen?

Moment kurz…

1 Haltung – 2 Aspekte

👉 Viel von dir selbst verlangen.
Oft mit hohem Ehrgeiz und hohen Ambitionen verbunden.
Deine Kindheit und deine Eltern haben großen Einfluss und es stellt sich die Frage, ob und wenn ja wem du etwas beweisen willst…

👉 Viel von anderen verlangen.
Meist schwierig. Warum?
Motiviere, fördere, unterstütze, ermutige…
Super, aber verlangen?
Diesen Aspekt kannst du intelligent nur über Bande spielen…

…und jetzt das Ganze umgekehrt:

👉 Die Erwartungen anderer an dich…
Darauf hast du überhaupt keinen Zugriff.

Obwohl…

✅ Du bringst immer 100% Leistung ➔ wird irgendwann normal…
✅ Du hast immer eine gute Idee ➔ wird irgendwann erwartet…
✅ Du weißt immer eine Lösung ➔ ja, klar, wer sonst…

Du solltest an der Stelle nicht vergessen, dass Erwartungen aus Erfahrungen entstehen…

Erwartungen können auch Komplimente sein…

Die Dosis macht das Gift.

Wie ist das bei dir?
Hast du hohe Erwartungen an dich und/oder andere?
War das schon mal ein Problem?

Haben andere Menschen hohe Erwartungen an dich?

Tag 3

Ganz falsch war sie nicht…

…nur eben nicht vollständig. Meine Aussage von Tag 1 oben.

Wir erzeugen Erwartungen nicht allein indem wir unsere Erfahrungen mit bisherigen Wissen kombinieren.

👉 Jetzt kommt zusätzlich dein persönliches Konstruktionstalent ins Spiel!

…und das hält sich nicht immer an deine Erfahrung oder dein Wissen.
Oft ganz im Gegenteil.

💬 „In meinem Leben habe ich unvorstellbar viele Katastrophen erlitten. Die meisten davon sind nie eingetreten.“ (Mark Twain)

📢 Angst erzeugt Erwartungen, die NICHT alle eintreten!

Viel besser ist auch die Hoffnung nicht.
Auch hier ganz und gar nicht sicher, dass Dinge dann auch passieren.

Manch einer soll schon viel Geld verzockt haben, weil von Hoffnung geleitet der Wunsch Vater des Gedankens war…

🟢 Angst & Hoffnung – die zwei vielleicht spannendsten menschlichen Erwartungen.

Du malst dir was Zukünftiges aus…

🅰️ Eine dunkle bedrohliche Situation ➔ Angst

🅱️ Eine tolle Option, die dir Kraft gibt, aber schon auch mal dein Leid verlängert ➔ Hoffnung.

👉 Beides Erwartungen, die unsere Fantasie und Kreativität intensiv benutzen…

Wovor hast du Angst?
Was erhoffst du dir?
Was erwartest du?

Tag 4

Könnte heute etwas provokant werden… 😉

Du würdest dir eine Menge persönlichen Ärger ersparen, wenn du deine eigenen Aufgaben bestmöglich erledigen und dich nicht unnötig bei deinen Mitmenschen einmischen würdest…

Ich rede hier nicht von erster Hilfe oder menschlichem Miteinander.
Ich rede von Erwartungen.

Stichwort: Aufgabenteilung.

Ein kleines Gedankenspiel: Eltern mit einem Schulkind. Tägliche Action, wenn es um die Erledigung der Hausaufgaben geht.

👉 Wer hat dabei eigentlich welche Aufgabe?

(Kleine Orientierungsfrage für die Verantwortlichkeit: Wer muss am Ende die Konsequenzen tragen ?)

❌ Es ist jedenfalls nicht die Aufgabe der Eltern, ihre Erwartungen an die Art und Weise wie die Hausaufgaben durchzuführen sind, dem Kind überzustülpen…

✅ Es ist hingegen aber schon ihre Aufgabe, dem Kind zu vermitteln, dass Hausaufgaben dessen Aufgabe sind!

So, erstmal durchatmen… 😉

„Aber ich bin doch verantwortlich…“
„Ja? Für was?“

Erwartungen…

👉 Wenn du bei anderen Leuten und deren Aufgaben versuchst deine Erwartungen durchzusetzen, dann sind das Kontrollversuche und damit Manipulation!

Und das gibt Ärger, fast immer… 😉

Kleines Fazit: Es wird immer schwierig, wenn du ernsthaft erwartest, Dinge kontrollieren zu können, die außerhalb deines Einflusses stehen.

Logisch?
Mmhh…

Beim Wetter vielleicht.
Aber warum versuchen dann so viele Leute ihren Partner oder ihre Partnerin nach ihren Erwartungen zu „gestalten“?

❓ Was erwartest du von deiner Partnerin oder deinem Partner?
❓ Hand aufs Herz: Wie setzt du deine Erwartungen durch? 😉

Tag 5

Erwartungserwartungen

…oder wie du dir sicher ein Problem bastelst!

Du hast eine neue Frau kennengelernt.
Die erste Nacht ist vorbei, das Frühstück naht.

👉 Situation 1:

Du weißt nicht, ob deine neue Freundin gerne im Bett frühstückt.
[In Wahrheit hasst sie es, weil Krümel im Bett eben pieken…]

Du hast erst kürzlich einen romantischen Film gesehen, wie eine Frau ein solches Frühstück liebte.

Deshalb in deinem Kopf:
➔ Ich erwarte, dass sie erwartet, dass ich ihr das Frühstück ans Bett bringe.

Ergebnis:
Satz mit X, war wohl nix… 🙁

👉 Situation 2:

Du weißt, dass deine neue Freundin gerne im Bett frühstückt, weil ihr am Abend darüber geredet hat.

Deshalb in deinem Kopf:
➔ Sie erwartet, dass ich ihr das Frühstück ans Bett bringe.

Und deine Freundin…?
➔ Sie erwartet, dass du erwartest, dass sie erwartet, dass sie Frühstück im Bett bekommt.

…und freut sich auf das Frühstück mit dir! 😀 😎

Aber sei dir sicher:
Das war ein rein hypothetischer Fall ❗️

Im echten Leben klappt sowas in den seltensten Fällen…
Also nie.

Zwei (oder noch mehr) Menschen bedeuten immer:
➔ Viele Optionen,
➔ noch mehr An- und Rücksichtsnahmen und
➔ unzählige daraus resultierende „Probleme“…

Deshalb – heißer Tipp:
🟢 Im Zweifel einfach mal beim Gegenüber fragen! 😉

Klare Kommunikation statt Erwartungserwartungen!

👉 Das war der letzte Beitrag dieser Themenwoche.
Ich bedanke mich herzlich, dass du bis hierhin wieder mit dabei warst! 🙏

error: Content ist geschützt !!